Josefine Gorka wurde im Juli auf dem Bundesjugendtag in Hamburg zur Vorsitzenden der DHB-Jugendkommission gewählt – und ist damit Nachfolgerin von Georg Clarke, der dieses Amt 17 Jahre innehatte. Als Vorsitzende der Jugendkommission wird Gorka automatisch auch neues Mitglied im DHB-Präsidium.
Der Startschuss fiel in Berlin am 21. April 1998. Josefine Gorka wuchs im Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg auf, ging im Kiez zur Schule, machte Abitur und hängte eine Ausbildung zur Rechtsanwalt-Fachangestellten dran. Ganz seriös. Anschließend schrieb sie sich an der Uni Potsdam ein. „Gerade bin ich mit meinem Lehramtsstudium fertig geworden“, berichtet die Absolventin im Portrait auf der DHB-Homepage stolz.
Inklusionspädagogik, Mathematik und Deutsch lautet die Fächer-Wahl. Ihr Referendariat absolviert Gorka künftig an einer Berliner Grundschule. Ihre Hobbies sind schnell erzählt: „Den Großteil meiner Freizeit verbringe ich mit Handball. Ich bin viel für und mit meinem Verein unterwegs, der SG OSF Berlin in Schöneberg-Friedenau.“ Gorka trainiert eine weibliche A-Jugend in der Regionalliga Ostsee-Spree und ist Mitglied der Abteilungsleitung.
Die eigene aktive Sport-Laufbahn begann in der E-Jugend des Berliner TSC. „Ich bin durch eine Schul-AG auf Handball neugierig geworden und habe den Großteil meiner Jugend beim TSC verbracht.“ In der C-Jugend folgte ein zweijähriger Abstecher zur SG NARVA Berlin, dort rutschte Josefine Gorka erstmals ins Ehrenamt, zum Beispiel am Kampfrichter-Tisch. Dazu durchlief sie eine Schiedsrichter-Ausbildung und machte ihre Trainer-Lizenz.
In der B-Jugend führte Gorkas Weg zurück zum Berliner TSC, wo sie auch ihr erstes Jahr bei den Frauen spielte. 2019 wechselte die talentierte Rückraum-Akteurin mit durchaus größeren Ambitionen zur SG OSF Berlin, doch Verletzungen setzten ein Stopp-Schild. Innerhalb von vier Jahren riss zum dritten Mal das Kreuzband. Dazu kamen zwei verlorene Spielzeiten während des Corona-Lockdowns.
Die Berlinerin machte aus der Not eine Tugend und engagierte sich in der Abteilungsleitung. „Ich landete im Organisatorischen und konnte den Handball weiter unterstützen.“ Die Spieler-Tür fiel zu, doch es hatte sich längst eine wuchtige Tür in die Sportpolitik geöffnet. „Parallel zu dem ganzen Vereinskram wurde ich bereits 2015 bei der SG NARVA angesprochen, ob das Amt der Jugendsprecherin nicht etwas für mich wäre?“
Von 2015 bis 2021 bekleidete die 27-Jährige den Posten im Berliner Handball-Verband. Und es ging noch eine Stufe höher: Von 2019 bis 2023 war sie zudem Jugendsprecherin beim DHB. Nun steht der nächste Karriere-Schritt an: Durch die Wahl beim Bundesjugendtag in Hamburg übernimmt Josefine Gorka den Vorsitz der DHB-Jugendkommission, in der sie zuvor schon als stellvertretende Vorsitzende Erfahrung sammeln konnte.
[Quelle: www.handball-world.news / Foto: DHB – Kenny Beele]