Vor mehreren Monaten bekamen wir von Seiten des DGSV (Deutschen Gehörlosen-Sportverband e. V.) die Anfrage, ob wir vom Freundeskreis uns eine Zusammenarbeit mit der zukünftigen deutschen „Gehörlosen Frauen Handball-Nationalmannschaft“ vorstellen könnten. Eine Anfrage, welche wir gerne bejahen, wobei es anfangs noch unklar war „wie“ diese Zusammenarbeit aussehen könnte. Denn im Gegensatz zur durchaus schon erfolgreichen deutschen „Gehörlosen Männer Handball-Nationalmannschaft“, befinden sich die Frauen noch im Aufbau.
Zu einem erfolgen Startschuss einer Mannschaft gehört natürlich – neben den Spieler*innen – natürlich auch eine ordentliche Ausstattung. Aus diesem Grunde haben wir uns vom FDDH mit dem Ausrüster Kempa dazu entschieden die zukünftigen Nationalspielerinnen mit Trikots auszustatten. Eine Idee, welche beim DGSV mit Freude aufgenommen wurde.
Nach etlichen Planungswochen, zahlreichen Emails und weiteren Wochen des Warten auf die Fertigstellung war es nach Ostern endlich so weit: die neuen Trikots konnten vorgestellt werden und von unserem FDDH-Mitglied Daniel Konrad (Beisitzer Kommunikation) übergeben werden.
Der FDDH zu Besuch im Leistungsstützpunkt Haßloch / Pfalz
Die Übergabe der neuen Kempa-Trikots sollte dann am diesjährigen Christi Himmelfahrt in Haßloch / Pfalz erfolgen. In der „Pfalzhalle“, dem zukünftigen Bundesstützpunkt Handball des Deutschen Gehörlosensportverbandes, bereitete sich nämlich zu diesem Zeitpunkt die Männer-Nationalmannschaft der Gehörlosen auf die im Juli in Kopenhagen stattfindende Weltmeisterschaft vor.
Der Freundeskreis nutzte selbstverständlich gerne die Gelegenheit um sich einmal ein „Live-Bild“ von dem Leistungs-Training und den dortigen Bedingungen nebst professionellen Strukturen zu machen. Nach vielen überragenden und positiven Eindrücken wurde uns von Alexander Zimpelmann (zukünftiger Frauen- und aktueller Männer-Bundestrainer), sowie Benjamin Heese (Handballbeauftragter im DGSV) nochmals das Konzept der zukünftigen Frauen-Nationalmannschaft vorgestellt und diverse Fragen – auch hinsichtlich der Erfolge der Männer – beantwortet.
Mit Katharina Fina war dann auch eine künftige Nationalspielerin vor Ort. Die 34-jährige Katharina wurde mit einer Hörbeeinträchtigung geboren und trägt seit dem 3. Lebensjahr aktiv eine Hörhilfe, was sie aber nie beim Handballsport wirklich gestört hat(te). Aktuell spielt sie in Hüttenberg, einer Gemeinde im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis, beim dortigen SG Rechtenbach in der Landesliga.
Nachdem man bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den „Männern“ die Ziele und Projekte des FDDH´s bei einer kurzen Vorstellung präsentieren durfte, ging es dann auch nahtlos weiter zur Übergabe der Trikots. Unter Applaus der Anwesenden durfte Katharina Fina dann auch gleich das neue Dress präsentieren.
Von links nach rechts: Lukas Kaut (GSC Frankenthal), Jan Willner (Co-Bundestrainer), Daniel Konrad (FDDH) , Katharina Fina (künftige Nationalspielerin), Philipp Bayer (GSC Frankenthal), Alexander Zimpelmann (Bundestrainer), Benjamin Heese (Handballbetreuer)
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Mitglieder für die Frauen-Nationalmannschaften gesucht
Der erste Schritt zur erfolgreichen Mannschaft ist mit den Trikots nun getan, was jetzt nur noch „fehlt“ sind die Trägerinnen. Der DGSV sucht derzeit noch deutschlandweit interessierte Spielerinnen, welche den National-Adler auf dem Jersey tragen wollen. Die Zugehörigkeit der Liga ist erstmal vollkommen zweitrangig. Auch bei den Männern spielen nicht „nur“ Bundesligisten, nein auch Verband-, Landes- oder sogar Kreisligisten haben dort ihre Chance bekommen.
Also trau Dich, hab keine Scheu! Das Team um Alexander Zimpelmann (zukünftiger Frauen- und aktueller Herren-Bundestrainer), sowie Benjamin Heese (Handballbeauftragter im DGSV) ist herzlich und kollegial. Sie freuen sich darauf Deine Bekanntschaft zu machen!
Als „Voraussetzung“ für die Teilnahme an Wettkämpfen ist der sogenannte Hörstatus entscheidend. „Ein Audiogramm mit einem beidseitigen Hörverlust von mindestens 55 Dezibel muss nachgewiesen werden. Während der Spiele dürfen keine Hörhilfen getragen werden. So soll für alle Spieler eine möglichst faire Situation geschaffen werden, da der Grad des Hörverlustes unterschiedlich und die Kompensation durch eine Hörhilfe größer oder kleiner sein kann. Grundsätzlich wird nach gleichen Regeln wie bei Hörenden gespielt. Der Schiedsrichter setzt seine Pfeife und Handzeichen allerdings vermehrt optisch ein. Da keine Hörhilfen getragen werden dürfen, achten die Spieler wachsamer auf sonstige Zeichen und verständigen sich auf der Platte untereinander mit Handzeichen. Hinweise vom Trainer werden unterstützend auf eine Tafel geschrieben.“
(Quelle: Hamburger Abendblatt / https://www.abendblatt.de/hamburg/harburg/sport/article238614443/Handball-Nationalmannschaft-Gehoerlose-Deafboys-WM-Vorbereitung-Hollenenstedt.html)
Interessenten / -tinnen können sich jederzeit Informationen einholen
Bei Interesse (auch für die Männer-Nationalmannschaft) einfach direkt Benjamin Heese (E-Mail: handball@dg-sv.de) oder den FDDH kontaktieren, wir leiten die Anfragen gerne an den DGSV weiter. Frei nach dem Motto: Fragen kostet nichts!
Zum Abschluss möchten wir uns noch einmal für die freundliche Aufnahme und dem interessanten Tag in der Pfalz bedanken. Wir freuen uns schon auf die ersten offiziellen Spiele der Frauen und wir wünschen den Männern selbstverständlich sehr viel Erfolg bei der kommenden WM!
[Daniel Konrad]